FRANKFURTER KUNSTSÄULE

Moni Port

Seit vielen Jahren sammelt die Frankfurter Künstlerin Moni Port Strandgut, also an Stränden angespülte Objekte, und befüllt damit nach Rückkehr kleine Einmachgläser. Teile von Fischernetzen und Patronen, von Spielzeug und Steingut – es sind Fragmente, die Fragen aufwerfen. Auch Mudlarking bei Ebbe an der Themse in London hat die Künstlerin schon gemacht. Fast sieben Meter kann der Wasserstand der Themse variieren – es gibt Ebbe und Flut durch die Nähe zur Nordsee. Man findet dort im Schlamm der Ufer etwa alte abgebrochene Haschpfeifen aus dem 16. Jahrhundert. Diese Tonpfeifen konnte man fertig „gestopft“ erwerben (ähnlich wie heutige Zigaretten), und nach dem Rauchen wurden sie oftmals einfach in den Fluss geworfen. Oder aber alte Knöpfe und Stecknadeln aus dem 15. bis 19. Jahrhundert, Scherben chinesischen Porzellans und vieles mehr.

Moni Port weiß, dass jedes Ding auch eine narrative, emotionale Seite hat, die weit über die eigentliche Funktion oder den Materialwert hinausgeht. Ihre Fundstücke setzen ein Schlaglicht auf persönliche Geschichten, aber auch auf Designgeschichte. Ein kleines Stück Plastik macht eine ganze Welt auf. Die Kehrseite dieser Medaille ist allerdings die zunehmende Verschmutzung sämtlicher Gewässer durch unseren gnadenlosen Umgang mit Abfall. Das lässt sich an den Weltmeeren ebenso konstatieren wie an Flussufern. Und doch: Durch die weichgewaschenen Objekte entsteht auch eine besondere Schönheit. Sie sind für das Bild auf der KunstSäule nicht freigestellt, sondern als Tableau angeordnet. Detailreich aus der Nähe, ist diese Arbeit besonders von Weitem reizvoll, denn dann verwandeln sich die Einzelteile in ein abstraktes Gemälde.

 

Exhibition
Moni Port
Stories from the Sea
Jul 23 – Sep 14


Contact
Florian Koch
Brückenstraße Ecke Gutzowstraße
60594 Frankfurt am Main

www.frankfurter-kunstsaeule.de
florian.koch@kultur-am-main.de

 
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